Was bedeutet digitale Barrierefreiheit?

Die digitale Barrierefreiheit stellt sicher, dass alle Menschen mit und ohne Behinderungen Zugang zu den Inhalten und Funktionen des Internets haben. Sie umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen, um sicherzustellen, dass Menschen mit Seh-, Hör- oder motorischen Einschränkungen sowie ältere Menschen und Menschen mit vorübergehenden Behinderungen keine Barrieren erleben. Dabei geht es nicht nur um die Erfüllung rechtlicher Anforderungen, sondern auch um die Verbesserung des Nutzungserlebnisses für eine breite Zielgruppe.
Mit Inkrafttreten des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) im Jahr 2025 werden Unternehmen verpflichtet, ihre digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten. Ziel ist es, alle Menschen unabhängig von ihren Fähigkeiten einzubeziehen und ihnen den Zugang zu digitalen Inhalten zu erleichtern. Dies betrifft Websites, mobile Anwendungen, Dokumente und vieles mehr.
Welche Barrieren gibt es?
Barrierefreiheit bedeutet, Informationen und Funktionen allen Menschen zugänglich zu machen – unabhängig von:
- permanenten Einschränkungen wie z. B. Sehbehinderung, Gehörlosigkeit, motorische Einschränkungen
➡️ Diese Barrieren sind dauerhaft und nicht veränderbar. - temporären Einschränkungen wie z. B. z. B. Gipsarm, Bindehautentzündung, kurzfristiger Hörverlust
➡️ Diese Barrieren sind vorübergehend und bilden sich meist vollständig zurück. - situativen Barrieren wie z. B. blendendes Licht, laute Umgebung, Baby auf dem Arm
➡️ Von diesen Barrieren sind praktisch alle Menschen gelegentlich betroffen.

Relevanz und gesetzliche Grundlagen
Das BGG und die EU-Richtlinie 2019/882 (European Accessibility Act) verpflichten Unternehmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen digital anbieten, diese ab dem 28. Juni 2025 barrierefrei zu gestalten. Websites, Apps und Online-Shops müssen den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) in der Version 2.1 – Level AA entsprechen. Das bedeutet unter anderem:
- Texte und Inhalte: Visuelle Inhalte wie Bilder und Videos müssen mit Alternativtexten oder Untertiteln versehen werden, damit sie auch von Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen wahrgenommen werden können.
- Kontraste und Farben: Ein ausreichender Kontrast zwischen Text und Hintergrund verbessert die Lesbarkeit, insbesondere für ältere oder sehbehinderte Menschen.
- Navigation: Die Benutzerführung muss so gestaltet sein, dass sie ohne Maus bedient werden kann, um Menschen mit motorischen Einschränkungen den Zugang zu erleichtern.
Das Gesetz verpflichtet Unternehmen darüber hinaus, auf ihren Websites eine Erklärung zur Barrierefreiheit zu veröffentlichen und eine Kontaktmöglichkeit anzubieten, über die Nutzer Barrieren melden können. Bei Verstößen drohen empfindliche Strafen bis hin zur Einstellung des digitalen Angebots.
Bei der Umsetzung barrierefreier Projekte setzen wir auf die derzeit rechtlich verpflichtenden WCAG-2.1-Richtlinien und arbeiten auf Wunsch auch schon nach den aktuellsten WCAG-2.2-Standards.
Nutzen für Unternehmen und Anwender
Barrierefreiheit ist mehr als eine gesetzliche Verpflichtung – sie ist ein strategischer Erfolgsfaktor. Ein barrierefreies Design eröffnet den Zugang zu neuen Zielgruppen: Menschen mit Behinderungen und ältere Nutzer bilden eine stetig wachsende Nutzergruppe, die zunehmend auf digitale Angebote angewiesen ist. Wer digitale Barrieren abbaut, erhöht nicht nur die Reichweite, sondern auch die Nutzerzufriedenheit.
Auch für Nutzer ohne Einschränkungen bringt Barrierefreiheit viele Vorteile. Klare Strukturen, gut lesbare Texte und eine intuitive Navigation verbessern die Bedienbarkeit und das Nutzererlebnis für alle. Das stärkt die Kundenbindung, reduziert Absprungraten und wirkt sich positiv auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) aus, da barrierefreie Seiten in der Regel besser indexierbar und technisch sauber aufgebaut sind.

Wie setzen Sie Barrierefreiheit um?
Die Umsetzung digitaler Barrierefreiheit erfordert technisches Know-how und eine durchdachte Planung. Pluswerk bietet umfassende Beratungs- und Prüfleistungen, um Ihre digitalen Angebote auf Barrierefreiheit zu testen und den gesetzlichen Anforderungen anzupassen. Unsere Maßnahmen umfassen:
- Analyse und Audit: Wir überprüfen Ihre bestehende Website oder Anwendung auf Barrierefreiheit und identifizieren mögliche Barrieren. Fragen Sie jetzt unverbindlich nach unserem Barrierefreiheits-Quick-Check.
- Individuelle Lösungen: Auf Basis der Analyse entwickeln wir maßgeschneiderte Lösungen, um Barrieren zu beseitigen und Barrierefreiheit für alle Nutzerinnen und Nutzer zu gewährleisten.
- Schulung und Beratung: Unsere Expertinnen und Experten schulen Ihre Teams in den Prinzipien der Barrierefreiheit und begleiten Sie bei der kontinuierlichen Optimierung Ihres digitalen Auftritts.
Durch eine frühzeitige Planung und Umsetzung der Maßnahmen können Sie nicht nur die Anforderungen des BFSG erfüllen, sondern auch die Nutzererfahrung für alle Besucher Ihrer Website verbessern.