Ein starker Auftakt
Bereits am Donnerstagabend war die Wiedersehensfreude groß: Die ersten Gespräche begannen noch im Check-in-Bereich und beim Willkommens-Dinner auf der Terrasse bot sich ein perfekter Rahmen für den Austausch. Bei warmen Temperaturen und Blick auf den Main ließen wir den Tag mit entspannten Gesprächen und einem kühlen Getränk in der Hand ausklingen.
Der Freitag begann mit einer Eröffnungsrede unseres CEOs Jens Krumm. Darin blickte er auf zehn Jahre +Pluswerk AG zurück. Seitdem hat sich vieles verändert: neue +Pluswerk-Partner, neue Technologien, +Pluscamps an unterschiedlichen Orten und mehrere Rebrands. Begleitet wurde dieser Wandel von einer großen Offenheit für Neues und einem dauerhaft prägenden Mut zur Weiterentwicklung.

Beim Pluscamp sagen wir auch intern „Danke“: Jens Krumm erhielt nach seiner Eröffnungsrede noch eine besondere Ehrung vom Aufsichtsrat der +Pluswerk AG für sein fünfjähriges Jubiläum als Vorstand. Überreicht wurde der Geschenkkorb stellvertretend von Hans-Jörg Raphael – als Zeichen der Wertschätzung für fünf Jahre Engagement, Entwicklung und Zusammenhalt in unserem besonderen Netzwerk.

Sessions mit Substanz
Der Freitag war unser zentraler Arbeitstag, der ganz im Zeichen der Fort- und Weiterbildung stand. Direkt nach dem Eröffnungsvortrag von Jens Krumm sprach Daniel Fau (CEO TYPO3 GmbH) in seiner Keynote Life, Death & Ressurrection - How to live a timeless masterpiece über die Herausforderungen und Chancen, die in unserer digitalen Gegenwart und nahen Zukunft stecken. Dabei ging er unter anderem auf VUCA-Welten, Businessmodelle und die Rolle von Technologie als Werkzeug für Zusammenarbeit und Wirkung ein. Es war eine kraftvolle, überraschende und bewusst unperfekte Keynote, die hängen blieb.

Lernen, Inspirieren und Aktivieren
Den Auftakt zu drei parallel laufenden Learning Tracks im weiteren Tagesverlauf machte Philipp Krüger, Vice President Pimcore. Unter dem Titel The Valuechain – or: How I learned to stop worrying and love the business side nahm er uns mit auf eine pointierte Reise durch die Strukturen und Herausforderungen moderner Unternehmen und stellte dabei eine zentrale Frage: Wie fügt sich unsere Arbeit in die große Wertschöpfungskette ein?
Parallel dazu führte Frank Nägler (CTO TYPO3) uns mit einem echten Deep Dive in die AI-Integrationen im TYPO3-Core. Von konkreten Use Cases über die technische Architektur bis hin zu kritischen Fragen rund um Datenschutz, Verantwortung und Qualität machte sein strukturierter Vortrag das komplexe Thema greifbar. Sein Fazit: KI ist nicht nur Technologie, sondern auch Verantwortung und eine große Chance für bessere digitale Produkte.
Coaching von den Profis
Für besonders praxisnahe Impulse im weiteren Tagesverlauf sorgte erneut unser Partner Semikolon Coaching. Gleich drei Sessions bereicherten das Programm:
- Jeury Tavares zeigte in seinem Kommunikationstraining für Kundenmeetings, wie man mit Struktur, Körpersprache und Storytelling überzeugende und wirksame Präsentationen hält. Mithilfe praxisnaher Techniken u.a. auch zur Entwicklung von Kernbotschaften vermittelte er uns dafür ein extrem praktisches Werkzeugset.
- Steffen Wienberg sprach über Workshopgestaltung mit Erlebnischarakter. In seinem Beitrag ging es nicht nur um die Basics wie Agenda und Zeitplanung, sondern um die hohe Kunst der Dramaturgie: Wie gelingt es, einen Spannungsbogen zu erzeugen? Und wie schaffen wir es, Teilnehmende aktiv einzubinden, ohne sie zugleich zu überfordern?
- Kathrin Keßler brachte eine breite Palette an Tools und Methoden für erfolgreiche Seminare mit: Von LEGO® Serious Play® über eigenland® bis hin zu interaktiven Voting-Formaten mit Mentimeter. Ihr Workshop machte klar, dass gute Tools die Qualität von Workshops durchaus massiv steigern können – wenn sie denn sinnvoll eingesetzt werden.

Zwischen Code und Community
Nach der leckeren Mittagspause nahmen uns Luisa Faßbender und Myrna Gönnemann (beide TYPO3) direkt im Anschluss in ihrer Keynote TYPO3 im Wandel mit in die Weiterentwicklung des CMS. Sie spannten dabei einen Bogen von der Community-Arbeit bis hin zu einem neuen UX-Fokus und Open-Source-Ethik. In ihrem Vortrag zeigten sie eindrucksvoll, wie die Plattform Schritt für Schritt unter Beteiligung der TYPO3-Community in die Zukunft geführt wird.
Marc Löffler war dieses Jahr mit gleich zwei Sessions vertreten. In der Session Teamplayer statt Code Monkey sprach er über die Rolle von Entwicklern im agilen Alltag und betonte, wie wichtig es ist, Verantwortung über den eigenen Code hinaus zu übernehmen. In seiner zweiten Session Leading through the blaze stellte er die Frage: „Wie gelingt Führung, wenn sich alles verändert?” Seine Antwort: Leidenschaft, Struktur und ein klarer innerer Kompass. Eindrücklich war auch die Aufgabe, das Team als Jazzband zu zeichnen – mit Improvisation und Harmonie.
Last but not least hielt Jonas Kröger von platform.sh am Freitagnachmittag eine Remote-Session zum Thema „How to Pimcore PaaS”. Damit endete ein intensiver Weiterbildungstag, der uns zahlreiche Impulse für die tägliche Arbeit sowie neue Perspektiven und praxisrelevantes Know-how bot. Besonders wertvoll war auch das gemeinsame Lernen vor Ort mit Kollegen verschiedener +Pluswerk-Standorte, die ihre eigenen Erfahrungen und Perspektiven einbrachten.

Meilensteine, Musik und Miteinander
Zwischen den inhaltlichen Blöcken am Freitag gab es noch einen besonderen Moment: Auszeichnungen für langjährige Partnerschaften innerhalb des +Pluswerk-Netzwerks. Prämiert wurden für ihre fünfjährige Zugehörigkeit: mobilistics aus Dortmund, davitec aus Dresden, buff.rocks aus Magdeburg und Die Lobby aus Regensburg. Die raphael GmbH aus Dortmund ist bereits zehn Jahren Teil des +Pluswerks, und weil man nicht nur auf Vergangenes, sondern auch in die Zukunft blicken sollte, erhielt der jüngste Standort – Earlybird aus Wien – ebenfalls eine symbolische Auszeichnung zum Start der Zusammenarbeit.

Der Abend bildete den perfekten Abschluss eines intensiven Tages: Es gab ein leckeres BBQ-Grillbuffet, beste Gespräche auf der Sonnenterrasse und Musik, die immer mehr +Pluswerker auf die Tanzfläche zog. Die Atmosphäre war ausgelassen, offen und herzlich – eine Mischung aus „Endlich wiedersehen!“ und „Wir sind bereit für mehr!“. Das stimmungsvolle Partyfoto oben vermittelt einen kleinen Eindruck von der Energie dieses Abends. Und spätestens hier wurde klar: Das +Pluscamp ist mehr als ein Netzwerk – es ist ein Erlebnis, das uns verbindet.

Barrierefreiheit selbst erleben
Der Samstagvormittag stand ganz im Zeichen der digitalen Barrierefreiheit. In ihrem Workshop informierten und sensibilisierten Claudio Zeni und Stefan Barac die +Pluswerker über die Herausforderungen, denen Menschen mit Wahrnehmungsbeeinträchtigungen in der digitalen Welt ausgesetzt sind. Beide Referenten sprachen auch über ihre persönliche Erfahrungen mit digitalen Barrieren: Claudio Zeni ist von Geburt an blind und Stefan Barac neurodivers.
Im ersten Teil analysierten die Referenten eine Website mit einem Screenreader. Dabei fielen typische Stolpersteine auf: fehlende Alternativtexte, falsche Überschriften-Hierarchien und unbeschriftete Formularfelder. Viele Teilnehmer waren überrascht, dass selbst scheinbar barrierefreie Seiten oft nicht navigierbar sind. Nur semantisch korrekte Strukturierung mit sinnvollen Überschriften und beschrifteten Feldern schafft echte Zugänglichkeit. Auch Online-Redakteure tragen Verantwortung: Alt-Texte, verständliche Sprache und bewusste Medienwahl entscheiden über tatsächliche Barrierefreiheit.
Im zweiten Teil ging es um Dark Patterns – Nutzeroberflächen, die Menschen manipulieren oder verwirren. Cookie-Banner, automatisch gefüllte Warenkörbe oder unklare Opt-out-Möglichkeiten sind nicht nur manipulativ, sondern auch barrierebehaftet. Besonders eindrücklich waren die praktischen Übungen: Mit Spezialbrillen simulierten die +Pluswerker Seheinschränkungen und versuchten dann, Bahntickets zu buchen. Eine Tremor-Unit an einem Laptop zeigte uns, wie schwer präzise Mausbewegungen werden können. Wir haben erfahren, dass Barrierefreiheit Design und Technik betrifft und immer auch soziale Auswirkungen hat.


Fazit: Inspiration für die Zukunft
Das +Pluscamp ist längst mehr als eine einmalige Veranstaltung – es ist in den zehn Jahren des Bestehens der +Pluswerk AG zu einem festen Bestandteil unserer gemeinsamen Kultur geworden. Die drei Tage in Rüsselsheim haben erneut gezeigt, was möglich ist, wenn Menschen aus verschiedenen Disziplinen, Standorten und Erfahrungsstufen zusammenkommen: neue Perspektiven, mutige Ideen und ein gestärktes Miteinander.
Wir danken allen, die dieses +Pluscamp zu dem gemacht haben, was es war: unseren externen Referenten, die ihr Wissen, ihre Begeisterung und ihre Haltung mit uns geteilt haben, unserem Orga-Team für die reibungslose Umsetzung sowie allen +Pluswerkern für ihre aktive Teilnahme, die guten Fragen und die Begeisterung, mit der sie sich eingebracht haben. Ihr seid +Pluswerk! ❤️
Weitere Rückblicke von unseren Standorten:
- +Pluswerk Magdeburg „Sommer, Sonne, Rüsselsheim“